Kanurennsport ist eine Wassersportart, bei der man so schnell wie möglich eine festgelegte Strecke auf einem geraden Gewässer mit einem Kanu zurücklegt.
Dabei treten pro Rennen bis zu neun Kanuten auf mit Bojen gekennzeichneten Bahnen gegeneinander an.
Der Kanute, der mit seinem Boot (genauer: mit dem Vordersteven des Kanus) als erstes die Ziellinie überfährt, hat das Rennen gewonnen.
Als Wettkampfstrecken kommen natürliche Gewässer wie Seen und Flüsse mit geringer Strömung oder künstlich angelegte Regattastrecken in Frage. Zur Verbesserung der Startbedingungen kommen Startanlagen
Der K1
im Kanurennsport und Kanumarathon ist max. 520 cm lang und hat minimales Gewicht von 12 kg (Rennsport) bzw. 8 kg (Marathon).
Die Breite des Bootes ist seit 2001 nicht mehr festgelegt und ist seitdem zunehmend schmaler geworden. Moderne Boote sind oft nur ca. 30 cm schmal.
Der K2

im Kanurennsport und Kanumarathon ist max. 650 cm lang und hat minimales Gewicht von 18 kg (Rennsport) bzw. 12 kg (Marathon). Die Breite des Bootes ist seit 2001 nicht mehr festgelegt und sind seitdem zunehmend schmaler geworden. Moderne Boote sind oft nur ca. 35 cm schmal.
Der K4

im Kanurennsport und Kanumarathon ist max. 1100 cm lang und hat minimales Gewicht von 30 kg (Rennsport). Die Breite des Bootes ist seit 2001 nicht mehr festgelegt und ist seitdem zunehmend schmaler geworden. Moderne Boote sind oft nur ca. 40 cm schmal.
Leistungsklassen
Um den Sportlern die Möglichkeit zu geben, sich mit Gleichaltrigen zu messen, werden die Wettkämpfe in Leistungsklassen unterteilt. Neben der grundsätzlichen Unterscheidung Frauen/Männer, starten die Rennen in folgenden Klassen:
- unter 7 Jahren nehmen Kinder in der Regel nicht an Wettkämpfen und Regatten teil
- Schüler C (7 bis 9 Jahre)
Schüler B (10 bis 12 Jahre)
Schüler A (13 bis 14 Jahre)
- Jugend (15 bis 16 Jahre)
Junioren (17 bis 18 Jahre)
Leistungsklasse (ab 19 Jahre)
- Senioren A (32 bis 39 Jahre)
Senioren B (40 bis 49 Jahre)
Senioren C (ab 50 Jahre)
Senioren D (ab 60 Jahre)
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Es können ebenfalls Jahrgangsrennen bis in den Schüler-A-Bereich ausgetragen werden.
Neben dem Alter stellt auch der Erfolg ein Kriterium dar. So ist es in der Leistungsklasse (LK) möglich, getrennte Rennen in der LK I und LK II durchzuführen. Eine Einstufung der Sportler in die leistungsschwächere LK II erfolgt nach negativer Erfüllung von Kriterien (z.B. kein Sieg bei Deutschen Meisterschaften oder anderen Regatten der Kategorie A im vorangegangenen Jahr). Dagegen wird man automatisch nach Wettkampfende in die LK I hochgestuft, wenn man bei einem solchen Wettkampf gewinnt.
Strecken
Bei den Wettkämpfen können Rennen über folgende Strecken gewertet werden:
Sprintstrecke 200 m
- Kurzstrecke 500 m
- Mittelstrecke 1000 m
- Langstrecke 2000 m (für weibliche und männliche Schüler A)
- Langstrecke 5000 m
Streckenlängen von über 10.000 zählen zum Kanumarathon.
Seit 2010 gibt es auch den Kanumehrkampf für alle Altersklassen bis hin zum Jugendalter.
Hierbei handelt es sich um mehrere Einzeldisziplinen, welche zusammengerechnet werden und ein Gesamtergebnis geben. Folgendes wird beim Kanumehrkampf gemacht:
100m für C-Schüler,B-Schüler
- 200m Sprintstrecke für A-
- Schüler,Jugend,Junioren,Leistungsklasse,Senioren A-D
- 500m für C-Schüler,B-Schüler
- 1000m für A-Schüler,Jugend,Junioren;Leistungsklasse,Senioren A-D
- 1500m Laufen(kein gehen)
- Medizinball werfen
entweder Seilsprung oder Standweitsprung
Training
Das Training zu diesem Sport wird in der Regel in Sportvereinen vor Ort angeboten.
Überall dort, wo es vorhandene Gewässer erlauben (Flüsse, Seen, Kanäle) gibt es häufig auch Kanusportvereine.
Neben dem direkten Training im Boot, das die Technik und Ausdauer der Kanurennsportler schult, werden verschiedene Elemente der Sportarten Laufen und Krafttraining genutzt, um den Körper des Kanuten auszubilden und eine einseitige Belastung zu vermeiden.
Im Winter, wenn die meisten mitteleuropäischen Gewässer zugefroren sind, wird außerdem in vielen Kanuvereinen Hallensport betrieben oder auf speziellen Paddelergometern trainiert.
Um einer zu einseitigen Ausbildung der Muskulatur entgegenzuwirken wird Ausgleichstraining empfohlen, das den gesamten Trainingsprozess begleitet.
Biomechanik des Kanurennsports
Die Wechselbeziehungen zwischen der Bewegung des Kanuten, der Boots- und Paddelbewegung in Abhängigkeit sowohl hydro- und aerodynamischer Eigenschaften als auch ursächlicher Antriebskraftwirkungen sowie der Wasserbewegung ist Gegenstand der Biomechanik des Kanurennsports.
Das globale Ziel besteht darin, Lösungswege herauszufinden, die zu hohen Bewegungsgeschwindigkeiten bei maximaler Energietransformation und geringsten Energieverlusten führen.
Quelle : Kanurennsport aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie